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Der Doppel-Happs - Teil 1
Um den Doppel-Happs zu verstehen, muss Mann wie Frau und Kind, und allgemein jeder Mensch, wissen, was ein Happs ist. 
Dass ich just nicht von Alzerl vor mir her philosophier(t)e, hat womöglich etwas damit zu tun, dass ich kein österreichischer Landsmann bin, aber nichtsdestotrotz: es  bleibt das gleiche, aber bei mir nicht das, was es ist.
Wer Tiere oder (wie in meinem speziellen Fall) Hunde hat, gibt jeden Tag wohl einen Happen ab. Wenn der Schreiberling und Denker dieser Zeilen sich bei einer Sache ganz schwer tut, dann hat es unweigerlich damit etwas zu tun, dass er ein Stück seiner Privatsphäre offen und publik machen muss, damit er den Doppel-Happs in seiner unglaublichen Wichtigkeit aller Alltäglichkeiten sowie jener Genauigkeit der Darstellung offerierend zum Ausdruck bringen kann.

Dummes Geschwätz kann er allerdings auch ganz pragmatisch zu Papier bringen, dafür braucht er nur seine Stimme. Folglich werde ich eines vorausschicken: Ich bin ein Leckerli-Hunde-Geber in sämtlichen und umfänglichem Belangen. Punkt. Darüber bin ich selbstverständlich nicht froh, entspricht es eben nicht ein(d)er Natürlichkeit der Dinge. Wer an dieser Stelle quer denken möchte, dem sei auf dem Weg mitgegeben, dass es sich eigentlich umgekehrt verhalten sollte. "Das Tier" sollten "dem Mensch" die Zuckerstückchen im übertragenen Sinne gestückelt und mundgerecht in den Rachen stecken. Oder einfacher gesprochen: wer hat schon mal eine (Wall-)Nuss mit den Zähnen geknackt?

"Doch wie kam es dazu?" ist eine berechtigte Frage, die ich leicht beantworten kann. Ich schiebe dabei eine Schuld vorweg, die es gar nicht zu debattieren gilt; sie dient mir lediglich zur Ausrede meiner eigenen Unfähigkeit einen allzu natürlichen Hund mit erheblich schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit in jene Menschenwelt einzugliedern, in der wie heute weiterhin dahinvegetieren müssen. 
Der Hund ist eine Hündin und Protagonistin meines zweiten Buchs. Für Unwissende und solche die es nicht wissen müssen, aber für den weiteren Textfluss sollten, der noch kommen wird: sie heißt Selma, ist eine ungarische Bracke niederläufiger Varietät (eine sehr ausgeprägte Jagdhunderasse) und verlebte ihre ersten Lebenswochen bei Tierversuchsmenschen. Und das sind genau die ungünstigen Umstände, die ich hier schuldig vorschiebe.

Ich konnte es der Hündin nicht übel nehmen, dass sie mit solch einer Vorgeschichte ein gewissen Misstrauen den Zweibeinern entgegenbrachte, das sie sehr ausdrucksstark und gar beseelt mit übereifriger Zuhilfenahme ihres sonoren Tonfalls unterstreichend in Form und Farbe untermalte. Dabei war ihr Verlangen konträr zu ihrer Darbietung. Eigentlich wollte sie sich nur von den Menschen fern halten, erkannte ihre Bestrebung zu meist aber erst wenn sie bellend just vor jenen stand. Dieser Umstand war ihr und mir und den leidlich beteiligten Fremdlingen auf zwei Beinen zu wider. Völlig verständlich auf jeder der drei Seiten der gleichen Medaille. 
Die Frage war zu jener Zeit: wer ist hier Avers, Revers und wer der Münzrand?

Für die Menschheit wurde Geld erfunden, das Auslöser zahlreicher Probleme war und ist (und so lange es Bestand hat: sein wird), aber niemals ein Löser. Lustigerweise sieht man die Wertangabe auf Münzen meist auf der Rückseite, der Kopf ist dem herrschendem Geldwertgeschlecht gewidmet, damit man zuerst sieht, wer die Hosen im Land trägt. Persönlich betrachtete ich mich in meiner Umschreibung jedoch als die Rändelung, ist sie doch mit beiden Seiten verbunden. Da Tiere nichts von Geld wissen, Menschen gerne mit Geld dem Erfinder dienen, sollte klar sein, wer was sonst darstellte. In diesem Sinne weitergedacht wäre der Ausdruck "Im Zeichen des Tieres" irgendwie gar nicht so fehl am Platz.

In meiner kleinen Welt hielt ich es aber nach einem Jahr mit dem Revers für äußerst bedenklich, die Dinge so weiterlaufen zu lassen. Es bedurfte ergo einer Lösung, die mir der Herrgott selbstpersönlich in einem Winter des Jahres 2008 schenkte, welches ich in dem gleichen Winter und im neuen Kalenderjahr 2009 ebenso stilvoll beendete. Die Früchte der partizipierten Lösungsstrategie trage ich leider heute noch mit mir herum. 

Nach vielen Worten mache ich es kurz, so ich doch hoffe. Fakt ist, Frau Revers wurde seinerzeit erstmals läufig, was ihr auch erstmals das Führen an einer (blauen 3-Meter-)Leine einbrachte. Ein bis dato traum(a)hafter Umstand für einen Hund nahm damit eine ganz andere Wendung, die zum Guten führen sollte.
Mein Konzept war schlicht und einfach. Ich ging mit der läufigen Hündin just dort spazieren, wo auch zahlreiche Zweibeiner ihre Wege durch die idyllische Schneelandschaft bahnten. Ein Horrortrip für ein Tier, das mit solchen Gestalten nichts Gutes in Erinnerung hatte und auch mit jenen nicht viel am Hut haben wollte. Und trotzdem waren sie ihr Gegenpart in jener bildhaften Münzwelt, der Wert aller Dinge, die Diener des Systems, die Knechte der Obrigkeit. Es ist also nur logisch, dass der namensbenannte Hund im Zeichen seiner Herrlichkeit kein Bedürfnis verspürte sich mit jenem Fußvolk abzugeben. 

Ein Mittler musste somit her, der auch schon geboren war und dem Herrn die lange Leine gab, und so in der Sanftheit seines Wesens nicht den Drang nachkam, die Zügel mit all seiner Kraft von 3 Meter auf ein paar Zentimeter binnen Sekundenbruchteilen zu verkürzen. Des Weiteren kam ein Umgehen des Pöbels in Sonntagskluft dem Führer nicht in dem Sinn. Ebenso stand ein Zuschauen der Vorbeilaufenden aus hinreichender Distanz nicht zur Debatte.
Die Rändlungen hatte da ganz andere Vorgehensweisen. Und sie hatte den Herrgott zu ihrer Seite, der zuerst nichts Gutes für das Tier im Zeichen des Kopfes der Münze übrig hatte, wusste er doch, dass eine Läufigkeitsperiode nicht ausreichen würde, um eine nachhaltige und einmalige Schlichtung hervorzubringen.

      
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