(-;-) GzN

(-;-) aufgenommen via Integrated Circuit Recorder & zeitverzögert vertextet

Die Flamme verrinnt
Währenddessen diese Worte aus meinen Mund in ein mikrophonartiges Instrumentarium entströmen und dort hinein entschwinden, in unewige Welten der elektronischen Steinchen verinnen, verinnt vor meinen Augen gleichsam meine kleine Flamme.

Das leichte, aber stetige Verringern der Lichtintensität, das Verglimmen einer Wärmequelle. Nicht unbedingt Quelle, aber Wärme ist es, was sie abgab und was sie in ihren letzten Zügen nach wie vor tut.
Doch jetzt wird's gleich vorbei sein mit dem schnöden Schein, denn Mensch beschloss, dass es an der Zeit sei (sie) zu erlöschen.

Und so beobachte ich derer, ihr Abglimmen. Ich habe ihr enzogen dem Öle, dass sie näherte. Die Zufuhr zu ihr ist unterbrochen, der Kreislauf schliesst sich.
So ganz ohne Nahrung kämpft sie um ihr Überleben. Ein verzweifelter Kampf, ein Kampf den sie nicht gewinnen wird - und das weiß sie, die kleine Flamme, die ab und zu noch einen Aufschrei loslässt. Als ob ihr jetzt klar wird, dass ihre Existenz nur ein Trugblid des Scheins war.

Und was wäre ich unter solchen Gesichtspunkten für das kleine Flämmchen? Der Todesbringer in Form von was? Oder nur das große Auge, dass da durch das kleine Loch von oben herab auf sie hinnieder schaut. Bin ich der Grausame, oder bin ich der Gott in der Stunde des Ablebens?

Gut 3 Minuten schaue ich diesem Spiel nun zu. Gebäugt nach vorne, etwas mit angewinkelten Beinen, um noch ein wenig näher dran zu sein. An der Öffnung, die mir den Blick ins Inferno bietet.

Hätt' ich doch nen Ofen mit Vorderfront, dann wär' mir nicht so schwindlich nun. Meine Stirn würd' sich freuen drüber. Doch mein Körper hält die ungewohnte Stellung, mit Verlaub ohne jede Beanstandung. Noch, ja noch tut er's mit Bravour, aber mein Geist weiß, er wird es nicht noch viele längere paar Dreiminuten angehen wollen. Aber 5 bekommt er hin.

Umso länger ich dem beiwohne, umso mehr Asche kann ich erkennen, die mir die kleine Flamme zeigt. Ich dachte es müsste kreisrund sein, aber da rechts ist mehr. Links brennt sie noch in ihren letzten Zügen.

Das sind die kleinen Dinge des Lebens, die mich manchmal faszinieren. Fasziniernd sind dann auch die Gedanken, die dabei hochkommen und sich in, mal gehörten, Zitaten wiederspiegeln. Hermann Hesse's "Die Flamme" kommt da hoch. Mit Tanz im Tand und Plunder fängt es an und endet dort, wo auch grad die Flamme steht. Am Ende dort, wo sie da merkt, das sie des Leben's Flamme vor lauter Klage - oder war es Plage? - niemals spürt(e).

Doch wie auch Ahab hat sie das Feuer des Lebens eingeholt, auch wenn sie sich dessen, wie ein Khan in Star Trek 2 zitierte, zierte, es gar herausschrie, dass er (oder eben sie) niemals aufgeben wird, "durch die Flammen der ewigen Verdammnis" zu gehen. Wie viel Recht er doch hatte - und sie wohl auch, die kleine Flamme.

Meine Flamme hat jetzt ihren Kampf verloren. Das Feuer ist aus.

[Annmerkung: mir fiel noch dieses kleine Liedchen ein, dass ich hier verlinken möchte]
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